Nach dem gestern zu Ende gegangenen zweiten Rom-Block (=5 Tage / 1. Block: 9 Tage - Projektgesamtzwischenstand: 2773 Fotos + 19 z.T. noch skizzenhafte Texte) wieder zuhause in Tirol, Vorbereitungen auf die morgige 10minütige Lesung für das Literaturhaus am Inn, abends dann das lang ersehnte Kicken mit den Innkickers am herrlichen Götzener Rasen, aber leider inkl. schmerzlicher Knöchelverletzung (Bänderzerrung/-einriss?) gleich zu Beginn, zwar 2 Toren und 3 Assists, aber auch der Erkenntnis, dass ich in den letzten beiden Wochen, trotz Gewaltsmärschen durch die größte Hauptstadt Europas (1290m2) konditionell und fuß-balltechnisch viel eingebüßt habe. Prost Mahlzeit, das nächste Länderspiel wird am 21.9. gegen die Schweiz gespielt und ich bin so wie heute am Weg...

Stand um 5.30 Uhr auf, präparierte mein Äußeres und bevor es mit meiner Laufkatze, dem Rückensack und der Umhängetasche bewaffnet in die Bar meines Vertrauens in der Via Flaminia per Bus ging, schlich ich noch im unheimlichen Dunkel zum 13 Häuser entfernten Welthauptquartier des Opus Dei. Irgendwie fühlte ich mich danach verfolgt, warum das denn? Auf jeden Fall dann per Tram und Metro zur Stazione Termini gependelt, wo ich gegen 6.55 Uhr eintraf und nicht zum ersten Mal an jene Terrordrohungen gegen Rom dachte - vor allem ließ mich seitdem ich in Rom arbeitete, der Gedanke an den nahenden elften September nicht mehr los - und so ein chaotischer, riesiger Bahnhof wäre wohl ein einfaches Ziel. In den Untergeschoßen wurde mir seither immer recht mulmig. Nicht nur deswegen war ich heilfroh, als ich dann um 7.42 Uhr abgefahren bin. 8:06 Stunden und das spannende (unglaublich an den Kampusch-Fall erinnernde) Buch "Quecksilber" von Amélie Nothomb später, stand ich wieder am Brenner. Traf einen alten Fußballfreund, trank zweisam Cappuccino und verbrachte später in unserem Haus den Abend mit Caprese und Aperol Sprizz. Endlich wieder für ein paar Tage zuhause...

Um 8.30 Uhr raus, cappucc-en und dann in die Villa Giulia (Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia) zu den Etruskern bzw. dem was von ihnen übriggeblieben bzw. gesammelt worden ist (in diesem Museum): Unmengen an Vasen, Schalen, Tellern, Urnen, usw. - sehr sehenswert! Tipp: Kopfhörer und Death Metal-Sound mitnehmen, damit man sich mehr der Ausstellung widmen kann, wenn Besuchergruppen mit der schrecklichsten, "kotzvollsten" (so klingt sie! Welche ist's?) Sprache der Welt brüllend durch die Säle ziehen. Nachdem ich wieder einen langen Fussmarsch hinter mir habe (Villa Borghese, dann per Tram in Innenstadt) geht mir das Herumlaufen und -lungern einfach nur mehr auf den Geist. An allen Ecken nerven die infrastrukturellen Probleme und ich komme weder zum Arbeiten noch zum Entspannen. Rom nervt mich wieder enorm. Und gerade eben erfahren, dass der Bassist von Carmen Consoli bei einem Auto-Unfall auf Sardinien ums Leben gekommen ist. Echt tragisch. Carmen canceled daraufhin alle Konzerte in der naechsten Zeit. Leider auch das, das ich morgen in Pisa besuchen wollte. Somit gehts also morgen frueh wieder Richtung Heimat. Werde dann auch erst wieder am 22. September nach Rom zurueckkehren, statt naechste Woche nach meinem Auftritt (Anmerk.: Innsbruck-Bierstindl) wieder hier her zu fahren. Stattdessen werde ich im gewohnten, vertrauten, gemuetlichen, angenehmen, liebevollen, wohltuenden und infrastrukturell hochwertig ausgestatteten Tiroler Bergdorf arbeiten. Und nicht in der ueberdimensioniert grossen, weiten Welt. In der es heute dann noch nett wurde, als ich durch das Centro Storico - Rione Monti strawanzte, fotografierte und mich wieder wohlzufühlen begann. Abends abschließend noch einmal ins Grand Caffè Mazzini und dann in der Küche des Österr. Kulturforums den Schluss von Frankreich : Italien, vollkommen unparteiisch beobachtet. Dazu Peroni-Bier geschleckt und mir ins Fäustchen gelacht beim Endergebnis...

Mal wieder ein bisschen länger geschlafen und endlich endlich dann meinen Cappucc in einer Bar in meiner Nähe, die nach der Sommerpause aufgemacht hat, konsumiert. Einen kleinen Laden und noch eine bequeme Sitz-Bar entdeckt und total happy, da mir der bisherige Herumlatsch-Stress schon schwer auf den Geist gegangen ist. Dann Internet-Recherchen und duschen, nachmittags dann in den Zoo - dem "Bioparco" von Rom, wo den Tieren zwar ein wenig mehr Platz bleibt, dennoch diese ganze Gefängnis-Atmo bleibt und die Tiere ein beschissenes Leben führen. Danach noch in die Galleria Nazionale d'Arte Moderna, wo Arbeiten u.a. von Giorgio De Chirico, Vincent Van Gogh, Claude Monet, Gustav Klimt, Vasily Kandinsky, Piet Mondrian oder Jackson Pollock zu sehen sind. Insgesamt aber nur partiell inspirierend. Und abends dann wieder im Grand Caffè Mazzini und im Anschluss dann auf der wunderbar gemütlichen Dachterrasse über den Dächern von Rom ein Pläuschchen mit zwei netten Menschen aus der Steiermark geführt...

Also wieder in der Stadt, die mich letzte Woche sehr anzipfte: Infrastruktur schlecht, Verkehr, die irre Ausdehnung und mein Mega-Projekt. Diese Woche solls also alles anders werden! Gut geschlafen, bis auf Ausnahme ab 3.45 früh bis wasweißichdenn, wo im Garten des Kulturforums lautstark gefeiert wurde. Dennoch morgens gleich raus und mich in den Stadtteil Della Vittoria (Municipio 17) ins feine Café Vanni gemacht, wo ich dann (bis wunderbare Pizzaschnitten unweit entfernt lockten) zum Schreiben war. Am Nachmittag dann kurzen Abstecher ins Zentrum (zuvor entlang des Passetto: 700 Meter lange Verbindungsmauer zwischen Apostolischem Palast und Engelsburg spaziert) und fotografiert. Dann in den wunderschönen, aber tigervermückten Cimitero Monumentale al Verano (Municipio 3), wo ich dann verbotener Weise geknippst und erlaubter Weise geschrieben habe. Danach im 3. Municipio einwenig herumgestreunt und geschrieben. Abends meinen Feierabends-Aperol Spritz mit allerlei leckeren Teigwaren wieder im Gran Caffè Mazzini an der Piazza Mazzini (Municipio 17) genossen. Und aus...

Recherchen am Vormittag, ein gemütliches Frühstück und dann wieder einpacken und wie auch sonst im letzten Abdruck rauf zum Brenner und rein in den Zug, der eigentlich schon abgefahren hätte sein sollen, aber zum Glück Verspätung hat. Am Weg nach Roma dann recherchieren, lesen und endlich ein bisserl mehr relaxen als letzte Woche. Gegen 20.35, also 25 Minuten verspätet, komme ich in Termini an, per Metro, Tram und eigenen Füßen gehts dann rauf zum Österreichischen Kulturforum im Stadtteil Parioli. Und dann gleich nach ein paar Seiten Lektüre gleich ab in die Heia...

Nach gemütlichem Ausschlafen im eigenen Bettchen und herrlichem "Brunch" fand heute am Samstag um 14.00 Uhr meine Ausstellungseröffnung statt - präsentiert vom Verein „lurx – kunst + kultur am brenner“ (von Peter Kaser/Hans Winkler) am Kunstort „scalini 84 stufen“ (800 Meter südlich des Brennerpasses / rechts der Staatstraße) im Ort Brenner (I). Dort ist die künstlerische Intervention „Fluchtpunkt Brenner“ von Christian Yeti Beirer und mir zu sehen. Mit einem kleine, sonnigen, feinen Fest haben wir diese 1 Jahr laufende Geschichte heute eingeweiht! Infos dazu auch unter: http://schafferer.twoday.net/stories/2565816/ Wunderbarer Nachmittag und dann zuhause in Pfons noch feiner Abend mit Aperol Sprizz...


Legere Vernissage mit Spuma, Schüttelbrot und Wein...

von Rom um 07.42, dazu auf um 5.50 Uhr und ab rauf zum Brenner - dort um 15.38 Uhr - und sehr froh zuhause zu sein...