Endlich Paliano... - Tag 21
Um 6.00 Uhr auf, um heute nach Paliano raus zu fahren. In der Stazione Termini meine Wahlkarte für die Nationalratswahl aufgegeben. Mit dem 8.01 Uhr Zug dann nach Colleferro und dort mit 2 Bussen zum Atelierhaus nach Paliano. Nach 2,5 Stunden von Roma aus erreichen wir die sehr nette Gegend. Vollkommene Idylle um uns. Das laute, dreckig versiffte Rom wurde augenblicklich aus meinem Gedächtnis gelöscht. Endlich war ich im Atelier Austria Cervinara - wofür ich Paliano-Stipendium des Landes Tirol erhalten hatte. Ein wundervoll ruhiger. liebenswerter Ort. 76 Autokilometer von der Hauptstadt entfernt. Undenkbar, wenn ich von hier mein Projekt hätte durchziehen müssen. Zum Glück hat mich das Österreichische Kulturforum so großzügig mit einer kostenlosen Unterkunft unterstützt! Um 9.25 Uhr stehen wir vor den Toren zum grünen, Pinien umhainten, aber eher kargen Anwesen und betreten bald dieses schöne Plätzchen. Wir bleiben bis ca. 16.25 Uhr - also 7 Stunden um diesen Ort wirklich angemessen genießen zu können. Mir war es ja bisher durch den Stress mit meinem Projekt, den Auftritten im Ausland und Österreich bisher nicht möglich gewesen hier her zu kommen. Deshalb war es umso schöner mit meinen beiden Stipendiumskolleginnen Patrick Baumüller und Annja Krautgasser zu plaudern, Kaffee zu trinken und Leckeres zu essen. Dazwischen malte ich an !13! Bildern und schrieb ein bisschen. Annja fährt uns dann rauf ins Bergdörfchen Paliano. Wir spazieren durch die z.T. steilen Gäßchen, schauen uns um. Es gefällt uns sehr gut. Die Menschen sitzen vor ihren nach außen bescheiden wirkenden steinernen Häusern, auf dem Hauptplatz kicken die Kids und oben ruht am Gipfel das Gefängnis im Abendsonnenlicht. Nach einer Kaffeepause, dann der Tiefschlag des Tages: Wir warten über 2 Stunden auf den Bus retour nach Colleferro. Würde man solche Dinge in einen gewöhnlichen Arbeitstag einrechnen, wenn ich hier im Atelierhaus in Paliano gewohnt hätte, so wäre ich Tag für Tag rund 5-7 Stunden mit den Öffis unterwegs gewesen. Eine grauenvolle Vorstellung, da das Projekt selbst vom Municipio Nr. 2 aus, eigentlich in einem Monat undurchführbar ist. Schwamm drüber, ich hab's ja schon fast geschafft. Im Zug von Colleferro mach Rom dann vornüber gebeugt geschlafen und dann im Municipio Nr. 3 - San Lorenzo wieder in der göttlichen Pizzeria Formula 1 gegessen und den Tag mit Fiori di Zucca geschmackvoll abgeschlossen.
romblog - 28. Sep, 22:30